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  • Gabrielle

Hochzeitstorten von Mansfield Park

Es ist ein Privileg für mich, teilhaben zu dürfen an der Hochzeit eines Paares. Der Austausch mit ihnen, das gemeinsame Eruieren im Findungsprozess bis zur genau richtigen Torte, hat Mansfield Park dorthin geführt, wofür es jetzt eben steht. Einmalige Torten, mit manchmal auch für mich seltsamen Kombinationen, die aber den Geschmack der zukünftigen Eheleute repräsentieren und wovon ihre Hochzeitsgäste bei der gemeinsamen Feier etwas haben sollen.


Die häufigste Variante ist definitiv eine zweistöckige semi-naked Hochzeitstorte. Oft wird das gleichgesetzt mit "naked cakes", das ist aber nicht korrekt. Die naked Variante wird Außen nicht mit Creme eingestrichen, alle Kuchenschichten sind deutlich zu erkennen, was der "Mini" in meinem Shop entspricht. Das halb, also nicht deckend eingestrichene semi-naked wird mit "Boho" und trendig verbunden. Ich mag es wegen der schlichten und doch eleganten Erscheinung, obwohl es gar nicht einfach ist, die Tortencreme so aufzutragen, dass alle Kuchenschichten ohne irgendwelche Beulen bedeckt sind und diese dennoch hier und da durchscheinen können. Krümel sind bei mir nicht erlaubt und doch muss die Creme hauchdünn aufgetragen werden. Manchmal eine Herausforderung, wie z. B. bei Schokoladenkuchen oder zweistöckigen Torten, denen die Stabilisierung zusätzlicher, erhärtender Creme zugute käme.

Wofür aber Mansfield Park meiner Meinung nach steht, das sind farbige Torten. Monochrom oder Ombré, kräftig und makellos. Das ist für mich pure Eleganz mit Ausdruckskraft und Individualität. Im Sommer 2020 haben fast alle Paare mindestens ein farbiges Stockwerk gewählt, mit individuellen Farben, die bei Pantone gefunden werden können. Ich freue mich besonders über mutige Eheleute und mische auch gerne mal eine halbe Stunde mit meinen Grundfarben, bis ich den richtigen Farbton von "Apricot Wash" bis Nachtblau oder Schwarz habe. Schließlich soll man das bekommen, was bestellt wurde.


Denn billig sind Hochzeitstorten nicht. Pro Geschoss erhöht sich der Stückpreis, da mehr stabilisiert, d. h. mehr Materialien verwendet werden müssen. Ein Stockwerk besteht aus vier Kuchenschichten und dazwischen sind drei üppige Schichten unterschiedlichster Füllungen. Ein Stockwerk ist dann etwa 13 cm hoch. Das ist viel Gewicht. Um das tragen zu können, wird ein breiter Ring aus Tortencreme gespritzt, damit die teils luftigen Füllungen nicht herausgedrückt werden. In Konsequenz wird im Vergleich zu den einstöckigen Torten der Durchmesser etwas vergrößert. (Hier kurz ein Plädoyer pro Tortenbüffet: Wenn ihr eine größere Feier plant, oder euch nicht für nur zwei Kombinationen an Kuchen und Füllungen entscheiden könnt bzw. wollt, dann würde ich mich immer für mehrere Torten, in einem homogenen Design entscheiden. Eine kleine zweistöckige Torte, ergänzt durch mehrere einstöckige Kreationen - das macht was her und ist für euch kostengünstiger.) Um das Gewicht des oberen Stockwerks tragen zu können, werden mehrere Bambusstäbe etwa im Durchmesser der oberen Etage in die Torte gesteckt. Ein zentraler Stab fixiert dann die auf einem dünnen Cakeboard ruhende zweite Torte, damit die beim Transport nicht spontan verrutschen kann und schön mittig sitzen bleibt.

Hier zur Anschauung:



Da stecken viele Stunden Arbeit drin. Deshalb wird die Torte auch nach Anzahl der Stücke berechnet. Je mehr Stücke, desto größer die Torte, umso teurer das Stück. Der Preis fängt bei Hochzeitstorten mit 5,00€ an, außer ihr wählt eine von mir sogenannte Zusatztorte. Deren Kuchenschichten sind flacher geschnitten, die Torte erreicht also eine geringere Höhe und insgesamt ist sie kleiner. Diese Kategorie ist geeignet, wenn die Torte nur dem zeremoniellen Anschnitt dient, andere Desserts bzw. Kuchen parallel angeboten werden oder nicht jeder Gast ein Stück davon essen soll. Wenn es aber eine Haupttorte sein soll, dann wird jedes Stück davon etwa 2 cm breit. Das ist mächtig viel, auch wenn es erstmal nicht so scheinen mag. Schließlich besteht ein Stück aus vier Kuchen- und drei Füllungsschichten, ist etwa 13 cm hoch und entsprechend sättigend. Für das Schneiden der Torte gibt es zwei Ansätze, nämlich die Torte wie gewohnt einmal ringsum in Stücke zu teilen (nachfolgende Illustration), oder aber Scheiben zu schneiden und diese dann nochmal zu zerteilen (Video).





Und hier noch eine Bitte - spart nicht an der Torte, oder glaubt, an ihr sparen zu können. Das, was man auf Instagram oder Pinterest so findet und schön anzusehen ist, das kostet auch mehr Geld als diese verstaubten traditionellen und flachen Torten, die im schlimmsten Fall in Fondant eingepackt und auf Etageren aufgebaut sind. Es fließt viel Arbeit in gerade Linien, glatte Oberflächen und eine standfeste Struktur.





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